Bei an DM erkrankten Hunden verschlechtert sich die gestörte Eigenwahrnehmung der hinteren Gliedmaßen, so dass ein koordiniertes Laufen kaum möglich ist. Reflexe nehmen immer mehr ab und es zeigt
sich eine „Überkötung“ der Pfoten. Dies bedeutet, dass sich die hinteren Pfoten beim Laufen nicht hoch genug abheben. Der Hund läuft mit der Hinterhand quasi auf den Zehen und schleift die Pfoten
nach, wodurch die Krallen unnatürlich abgenutzt werden.
DM kann auch zu Spastik führen. Ist diese noch nicht dauerhaft, verkrampfen sich die erkrankten Körperteile sehr schnell und werden steif.
Bei Fortschreiten der Erkrankung kommt es zur Harn- und Stuhlinkontinenz.
Die degenerative Myelopathie führt unweigerlich zur Lähmung der hinteren Gliedmaßen und es führt letzten Endes zur Euthanasie. Obwohl diese Erkrankung nicht schmerzhaft für den Patienten ist, bleibt
sonst keine Möglichkeit, weiteres Leid zu vermeiden.
Die dem Defekt zugrundeliegende Mutation im SOD1-Gen kann mittels eines DNA-Test nachgewiesen werden.
DM wird autosomal-rezessiv mit unvollständiger Penetranz vererbt. Das bedeutet, dass ein Hund nur erkrankt, wenn er je ein betroffenes Gen von Vater und Mutter erhalten hat. Es müssen also sowohl Vater- als auch Muttertier das mutierte Gen tragen.
Träger, d.h. Tiere mit nur einem betroffenen Gen, können zwar selbst nicht erkranken, geben aber die Erbanlage mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% an ihre Nachkommen weiter. Bei der Verpaarung von zwei Trägern besteht die Gefahr, dass die Nachkommen von der Erkrankung betroffen sind. Deshalb sollte niemals ein Träger mit einem anderen Träger verpaart werden.
Die DM folgt einem autosomal rezessiven Erbgang.
Es gibt drei Genotypen:
1. Genotyp N/N (homozygot gesund): Dieser Hund trägt die Mutation nicht und hat ein extrem geringes Risiko an DM zu erkranken. Er kann die Mutation nicht an seine Nachkommen weitergeben.
2. Genotyp N/DM (heterozygoter Träger): Dieser Hund trägt eine Kopie des mutierten Gens. Er hat ein geringes Risiko an DM zu erkranken, kann die Mutation aber mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 % an seine Nachkommen weitergeben. Ein solcher Hund sollte nur mit einem DM mutationsfreien Hund verpaart werden.
3. Genotyp DM/DM (homozygot betroffen): Dieser Hund trägt zwei Kopien des mutierten Gens und hat ein extrem hohes Risiko an DM zu erkranken. Er wird die Mutation zu 100 % an seine Nachkommen weitergeben und sollte nur mit einem DM mutationsfreien Hund verpaart werden.
Ein DNA Test ermöglicht den direkten Nachweis der verantwortlichen Mutation. Die DNA-Analyse ist unabhängig vom Alter des Tieres möglich und kann bereits bei Welpen durchgeführt werden. Es ist nicht nur eine Unterscheidung von betroffenen und mutationsfreien Tieren möglich, mit Hilfe des Gentests können auch klinisch unauffällige Träger identifiziert werden, was für die Zucht von großer Bedeutung ist.
Um eine maximale Testsicherheit zu bieten, erfolgt die Untersuchung jeder Probe in zwei voneinander unabhängigen Testansätzen.
Der DM Test gehört daher mit zu den wichtigsten Gesundheitsuntersuchungen.
(Quelle : Laboklin)